„Meinst Du, die Russen wollen Krieg?“

 

Nein, DIE Russen wollen keinen Krieg. Wollen, wie jeder andere normale Sterbliche in der Welt, in Frieden leben, mit seiner Familie und seinen Freunden.

 

Es sind immer nur Teile eines Volkes, die einem Krieg entgegenstreben. Sie suchen Unfrieden. Wenn die Suche nichts bringt, stiften sie ihn selbst.

 

Derzeit wird eine Glorifizierung des Putinschen Systems vorgenommen. Ein System, geprägt von Repressalien, angeordnetem Mord und Schüren des Hasses auf Andere. Dem einzigen Ziel, den Machterhalt des derzeitigen Regimes zu sichern.

 

Sieht man sich die geschichtlichen Abfolgen an, kommt jeder neutrale Betrachter zur Erkenntnis, manche benötigen Mord und Totschlag, um sich selbst an die Macht zu bringen und dort deren Erhalt zu sichern.

 

So steht ein Putin derzeit an der zeitlichen Spitze von Repressalien jeglicher Art in der Geschichte der Sowjetunion und des dann folgendem Russlands. Natürlich kann er die „Säuberungen“ eines Stalin nicht wiederholen; die Zeit ist nicht danach. Wie er aber vorgeht, zeigt die Reaktion seiner Polizei und Justiz bei Demonstrationen und anderen öffentlichen Auftritten seiner „Gegner“. Nun wird dies zu Putins Leidwesen dokumentiert und weltweit öffentlich gemacht. Die russische Grenze ist heutzutage auch nicht mehr das, was sie einmal war.

 

Die damalige Sowjetunion schaffte es, dass etwa eine Million Deutsche (Kriegsgefangener und Zivilisten) bis in die 1950er Jahre ermordet wurden. Erinnert sei an die Zahl derjenigen, die in Gefangenschaft gerieten und die bis 1955 zurückkehrten. Erinnert sei an diejenigen Zivilisten, die vorwiegend denunziert, von DDR-Behörden festgenommen und dann an die Sowjetunion ausgeliefert wurden. Wer kehrte von diesen jemals zurück? Nach und nach tauchen jetzt Dokumentationen von sowjetischen Schauprozessen auf, die zum „Ergebnis“ die Todesstrafe hatten.

 

Da kommen natürlich persönliche Kindheitserlebnisse zupass, die einmal mehr zeigen sollen, wie friedliebend der sowjetisch/russische Soldat mit Kindern spielt und ihnen Schokolade schenkt. So kritiklos aus der Zeit gelöst, lässt derartige Schwulstigkeit nur den Schluss zu, dieser Soldat ist ein Freund und derjenige, der diesen Freund ablehnt, der eigentliche Feind. Ohne sich als Erwachsener jetzt zu fragen, was geschieht, wenn der spielende Soldat seinen Befehl erhält, wie er gegen andere vorzugehen hat. Wie diese Befehle aussehen können, zeigte der Einsatz der Roten Armee 1953 in der DDR, 1956 in Ungarn und 1968 in der CSSR, unter neuem Namen (Streitkräfte der russischen Föderation) der Überfall auf Georgien, der Kampf gegen Tschetschenien, der Krieg in der Ostukraine und letztendlich der Einsatz in Syrien, wo die russische Armee bereits 10.000 Tote auf ihr Tableau schreiben kann, mehrheitlich Zivilisten.

 

Nein, die Russen wollen keinen Krieg, werden aber von ihren Oberen aus den verschiedensten Motivationen heraus zum Krieg gezwungen. Und die Russen machen das, was sie seit Generationen lernten, sie gehorchen.

 

Wanda Müller