Demokratische Diktatur

 

In einem großen Wald in Deutschland kam große Unruhe auf. Das ganze Getier, ob Elch, Wiesel, Lux, alle Vögel, alle Mäuse, begehrte auf.

 

Die Wolfszahl wurde in den vergangenen Jahren immer größer Geschuldet auch der Tatsache, dass die Menschen außerhalb des Waldes sich auferlegten, der Wolfsrudelgröße nicht Einhalt zu gebieten.. Das Getier lebte in Angst und Schrecken und in Sorge um ihre Lieben. So wurden die Wölfe zu den Waldtyrannen und bissen alles, was ihnen im Wege stand, weg.

 

Die beginnenden Unruhen des übrigen Waldgetiers bereiteten nun den Oberwolf große Sorge und er rief alle Unterwölfe zu einer Wolfsvollversammlung. Dort beratschlagten sie nun, wie sie den Unruhen begegnen wollten. Sie beratschlagten viele, viele Tage. Die Unruhen nahmen besorgniserregende Ausmaße an.

 

Da meldete sich Unterwolf Göran, ein wahrer Bruder Listig, zu Worte und unterbreitete der Vollversammlung einen Vorschlag.

 

„Oberwolf Sven, kommen wir dem Waldgetier doch entgegen (Augenzwinkern). Wir werden fünf Unterwölfe in benachbarte Wälder zur Ansiedelung schicken. Das übrige Getier wird diese unsere Geste sehr gut aufnehmen, wenn wir diesen Umzug durch unsere Sprecher im ganzen Wald kundtun.

 

Dann laden wir Vertreter des Getiers zu uns ein und hören uns deren Begehr an. Erwähnen muss ich nicht, dass eine peinliche Erfassung vor Betreten unserer Behausung notwendig sein wird. Wir wissen, warum (Augenzwinkern).

 

Im nächsten Schritt schlagen wir dem Getier vor, eine Waldverfassung auszuarbeiten. Dazu benötigen wir aber viel Zeit, denn gut Ding will Weile haben. Unsere Waldverfassung präsentieren wir dem Getier in, sagen wir einmal, 2 Monden. Dort werden wir auch die Wahl eines Waldparlaments erlauben; wir Wölfe haben jeder zwei Stimmen, unsere Jungwölfe jeder eine. Das Getier wird in viele Gruppen eingeteilt und jede Gruppe erhält eine Stimme.

 

"Ist dieser mein Vorschlag nicht gut?“

 

Die Wolfsversammlung jubelte und begann, diesen Vorschlag umgehend in die Tat umzusetzen.

 

Nach weiteren 4 Monden war eine große Stille im Wald.

 

Die Rädelsführer waren von den Wölfen verzehrt. Das Getier, ihrer Sprecher beraubt, wagte kein muh, kein ziep, kein zirp. Die Menschen außerhalb des Waldes waren auch zufrieden; die Wölfe haben für Ruhe im Wald gesorgt und sie konnten ihren Geschäften weiter nachgehen.

 

Was geschieht nun mit den Menschen außerhalb des Waldes, wenn den Wölfen der Wald zu eng wird?