Wanda hörte von Freunden eine gar wundersame Geschichte. Die von einem armen kleinen aber tapferen Schneiderlein.

 

Ein armes kleines aber tapferes Schneiderlein durchschritt wohlgelaunt sein Land. Von Stadt zu Stadt, in der Hoffnung, einen Meister zu finden, der ihm Lohn und Brot  und ein Dach für sein Haupt in den nächsten Tage zusichern kann.

 

So ging ein Jahr ins Land. Fernab seiner Lieben, die er sehr vermisste.

 

In großer Vorfreude und voller Neugier schritt er wohlgelaunt, sich ein gar schwungvolles Lied pfeifend, aus.

 

Begegnungen wunderten sich ob seiner Unbeschwertheit, seiner Fröhlichkeit und fragen ihn.

 

Er stand ihnen allzu gerne Rede und Antwort.

 

Er wäre über’s Jahr gesehen nicht zu Hause gewesen. Er hätte sich anderen Orts und das in vielen, den Unterhalt für sich und den seiner Liebsten, immerhin sechs an der Zahl, verdingen müssen.

 

Nun sei er auf dem Weg nach Hause. Voll freudiger Erwartung zwar, aber auch voller Furcht. Sind seine Liebsten wohlauf, findet er sie wohlgeordnet vor? Werden sie ihn, den lang Weggebliebenen, noch erkennen? Für wie lange kann er sich seinen Lieben widmen, denn es wird einiges an Haus und Hof zu richten sein. Oder hat gar sein Weib einen anderen, nahen Beistand gefunden?

 

Das fröhliche Lied helfe ihm dabei, seine Befürchtungen zu vertreiben.

 

Nachdenklich geworden, nickten die Frager und wünschten dem armen kleinen aber tapferen Schneiderlein einen guten Weg heimwärts und seine Ängste und Zweifel mögen nicht wahr werden.