Der große Fake

(Eine kleine Betrachtung über die große Verarschung)

 

 

Wir, die Wahlbürger, werden jeden Tag, und das 365 Mal im Jahr, verarscht.

 

Die Faker haben sich durch jahrhundertelange Übungen und Praxen eine enorme Routine angeeignet. So wird es mir, als Verarschte, immer schwerer gemacht, deren Fakes zu erkennen, sodass ich als  ein gerngesehenes und willkommenes Fakeopfer eingeordnet werde. Die Fakes aber, die ich durchschauen kann, nenne ich beim Namen. Zum Leidwesen der Faker. Das große Jagen wird jetzt ausgerufen und umgehend eröffnet.

 

Dazu haben sich die Faker, hier gern als Oberfaker eingeordnet, ein Heer von Unterfakern geschaffen. Sie, die Oberfaker, stehen für ihre Verarschungsnummern ja mit realen und gut zuordenbaren Namen. Der nächste und zusätzliche Nachteil ist die allgemeine Beliebigkeit und das Gießkannenprinzip der Fakeaktionen. Ihr Heer der Unterfaker ist da schon effektive, da schwerer zu durchschauen. Sie waschen dort nach, wo die Vorwäsche durch die Oberfaker bereits einige Früchte getragen hat, aber letztendlich nicht von finalem Erfolg gekrönt ist.

 

Nun, an dieser Stelle, sind die Unterfaker echt gefordert. Sie rekrutieren sich aus dem Gemenge aller Fakeopfer, die sich nicht mit der Benennung des Fakes zufriedengeben können. Sie wollen, aus welchen Gründen auch immer, sich emporschwingen.

 

Sie erscheinen mit wohlanständigen Worten wie Menschlichkeit, Empathie, Friedensliebe, Friedensengel, soziale Kompetenz.  Wehe dem, der diese Wörter nun auch für sich in Anspruch nimmt.

 

So dienen sie sich den Oberfakern an. Alsbald erhalten sie dann von diesen grünes Licht. Grünes Licht für jede Beleidigung, Verleumdung, jede Lüge gegen mündig gewordene Fakeopfer.

 

Zunächst gehen die grobschlächtigen, etwas einfach gestrickten, Unterfaker mit wahrer Vehemenz vor. Zeigt dies keinen Erfolg, kommen dann die feinsinnigen, wortgewandten Faker, um den Staffelstab ohne Patzer und in geübt gekonnter Manier zu übernehmen.

 

Sie erhalten in der Regel keinen monitären Lohn von ihren Oberfakern. Nein, nein, es ist ihnen genug, sich selbstlos in den Dienst der Oberfaker für deren großen Verarschung anzudienen und dabei sich in ruhmreicher Nennung ihrer ausgedachten Namen zu sonnen.

 

Wahrlich selbstlos.

 

Welche Defizite diese Unterfaker damit verbergen wollen, ist mir nicht bekannt und somit im Reich der Spekulation anzusiedeln. Mir zeigt sich nur die Verarschung.

 

Letztendlich dienen alle Sandkastenspiele der Ober- und deren Unterfaker einzig dem  Ziel, als wohlgelittene Faker die Drecksarbeit der Oberfaker zu leisten. Der Auftrag ist ja formuliert und als gut befunden worden.

 

Also, auf zur nächsten Verarschung. Die Ober- und Unterfaker werden schon dafür sorgen, dass dafür kein Sand dreckig genug ist.

 

Sie bestimmen ja den Reinheitsgrad des Sandes. Zur Not mischen sie noch einen Eimer Jauche darunter.

 

Nachtrag:

 

Mir ist es vollkommen egal, wer sich die Jacke nun anzieht oder auch nicht. Falls jemand Stile und Größe genehm ist, die Jacke kauft und auch trägt, sollte aber bedacht werden, dass dann kein Heulen zielführend ist, weil demjenigen irgendwann beim Jackentragen die Puppenlappen abhandengekommen sind.