Im Park

 

Eine Momentaufnahme für all diejenigen, die es im Laufe ihrer Jahre verlernt haben, sich zu freuen und daraus die Kraft ziehen, den  Lebensabend optimistisch zu meistern. Gegen jegliche Schwarzmalerei; das Leben ist schön!

 

Vor einigen Tagen, an einem letzten schönen Sommertag, ging die Großmutter mit ihren Enkeln in den Park. Auch dieses Ereignis war von den Kinder vorsorglich und vorausschauend vorbereitet worden.

 

Die Fahrräder waren startbereit und ihre Helme sogleich aufgesetzt. Nicht vergessen durfte das Handy. Es wird vielfältig genutzt. Hier war es zum Zeitmessen vonnöten.

 

Der Großmutter wurde der Fußball zur Verwahrung gegeben. Man konnte ja nicht wissen, wann er benötigt wird. Es wurde vorgesorgt.

 

Zu guter Letzt fand noch eine große Flasche Sprudel Platz im Rucksack, der der Großmutter zum Transport übergeben wurde. Die Kinder waren immerhin mit ihren Fahrrädern voll und ganz ausgelastet.

 

So ausgerüstet ging es zum nahen Park. Es war eine kurze Strecke Wegs einmal über die Straße.

 

Dort im Park angekommen, legten die drei Enkel, ohne die Großmutter dabei einzubeziehen,  die Regeln, die Strecke und die Reihenfolge fest. Das Zeitfahren konnte beginnen.

 

Der erstgestartete Enkel war noch gar nicht im Ziel angekommen, als sich weitere zwei Kindert einfanden und fragten, ob auch sie am Rennen teilnehmen können. Es wurde ihnen gewährt.

 

Als die drei Enkel ihre Runde beendet hatten, wurden die Helme der Drei den neuen Rennfahrern angepasst und die Sattel nach deren Größe eingestellt.

Am Ende wurde die Siegerliste von allen beteiligten kindlichen Rennfahrern erstellt und dann begannen sie eine Fachsimpelei, was beim nächsten Wettkampf zu verbessern ist, um dann noch bessere Zeiten zu erzielen.

 

Nachdem nun die fünf Kinder ihren Durst gestillt hatten, beschlossen sie, Fußball auf dem Rasen zu spielen.

 

Schnell waren die Tore abgesteckt, die Mannschaften aufgeteilt. Sie begannen drei gegen zwei.

 

Nach nur wenigen Minuten wurde die Kinderschar immer größer. Einige hatten sogar Fußballschuhe mit, denn von Wohnungen gegenüber hatten sie das Spiel wohl wahrgenommen. Die Kinder wurden nahtlos und ohne Diskussion in die entsprechenden Mannschaften aufgenommen. Nun waren es schon je fünf Kinder, die gegeneinander spielten. Ein Götze war dabei, der einen Casillas überwinden wollte. Ein anderer trug stolz sein Trikot vom VfB (geflockt mit seinem Namen), wieder ein anderer das seines eigenen Vereins SV Großklein.

 

Die Spielzeit war ins Handy eingegeben worden und pünktlich wurden dann die Seiten gewechselt. Welche Mannschaft als Sieger hervorging, konnte die Großmutter nicht ausmachen. Sie war wie auch die anderen zuschauenden Eltern und Großeltern vom Spiel dieser Kinder im Alter von vielleicht 10, 12 Jahren, derartig angetan, sodass das Ergebnis zur Nebensache wurde.

 

Diese Kinder spielten mit einer Begeisterung, mit einer Fairness, auch schon einer gewissen ernsthaften Professionalität, ohne Schiedsrichter, dass es eine wahre Freude war, zuzusehen. Sie gestanden bei einem Foul dem anderen einen Freistoß, sogar einen Strafstoß zu. Es gab nicht den Ansatz einer Diskussion bei einer Ecke. Kein böses Wort fiel untereinander.

 

Als die Großmutter diese spielenden Kinder sah, wusste sie, deren Eltern, Väter und Mutter, haben wohl alles richtig gemacht. Diese Väter und Mütter haben einen guten Grundstock in ihre Kinder gelegt. Wie der weitere Weg dieser Kinder sein wird, ist nicht voraussehbar, wie es auch nicht voraussehbar ist, welche Stolpersteine sie auf ihren Weg überwinden müssen.

 

Zieht eure verstaubten Gardinen zurück, verlasst eure Festungen und Bunker aus vorgefertigten Ideologien und Meinungen, geht in den Park und schaut nur unseren spielenden Kindern zu! Ihr müsst nur offene Herzen und Unvoreingenommenheit mitbringen. Das wirkt schneller als jede Medizin und Verbissenheit und Verbitterung haben von nun an keine Chance mehr.

 

Das Leben ist schön!