Rentner als Umsatzfaktor


Die Politik beklagt gar sehr,
die Alten werden immer mehr,
sie drücken mit dem Ruhestand,
glatt den Sozialstaat an die Wand.
Ich frage mich, wer sind die Alten,
die unser Land nicht mitgestalten;
ich seh' im Supermarkt sie stehn,
wo sie die Waren sich beseh'n!

Wär'n wir nicht da, der Markt wär' leer,
für Marktfrau'n keine Kunden mehr,
und was die Jungen hergestellt,
das ständ' dann rum und brächt' kein Geld.
Selbst die der Zeitung beigelegten,
vom Prospektausträger eingesteckten,
Werbe-Flyer des Marketings
entbehrten weithin jeden Sinn's!

Auch auf der Fahrradwege-Welt,
die von Kommunen hergestellt,
da radelte fast keiner mehr,
und auch Pensionen ständen leer.
Ja selbst die Volksmusik-Events,
in großen Saal-Etablissements,
die blieben überwiegend leer,
die Künstler bräuchte man nicht mehr!

Kreuzfahrtschiffe, Busfernreisen,
leben doch von solventen "Greisen",
auch Zahnprothesen-
Hüftgelenke -
die Pharmabranche wär'n alle am Ende.
Die Jungen, die malochen geh'n,
damit wir was im Handel seh'n,
verdienen damit doch ihr Geld,
doch wehe, wenn die Kundschaft fehlt!

Sie selbst hab'n keine Zeit zum Schlendern,
der Handel müsste sich dann ändern,
bevor sie fallen müd' ins Bett,
bestell'n sie noch im Internet.
Und denen, die Karriere machen,
verginge öfter mal das Lachen,
wenn Großeltern zur Hand nicht geh'n,
und fleißig nach dem Sprössling seh'n!

Drum ist's ein Widersinn zu glauben,
wir "Alten" würden das Land ausrauben,
wir schaffen mit, den Volkswohlstand,
nur die Politik steckt den Kopf in den Sand!

Sind wir, so könnte man mal fragen,
nur noch als Umsatzfaktor zu ertragen,
oder gönnt man uns von ganzem Herzen
auch wirklich noch den Lebensrest ohne Schmerzen?

Wenn wir uns gemeinsam wieder besinnen,
wird bald auch das Miteinander wieder stimmen,
dass Junge und Alte, wie eh und je,
ein jeder seinen Mann, seine Frau, wieder steh'!