Linksradikales Comeback
Wieso die FDJ am Tag der Einheit in Berlin aufmarschierte
Von Lars Wienand
Zum Jahrestag der Wiedervereinigung tauchten Linksextremisten in Blauhemden auf, um gegen die "Annexion" zu protestieren: "30 Jahre sind genug", meint die FDJ. Dabei will die frühere SED-Jugendorganisation seit 30 Jahren einfach nicht verschwinden.
Hartmut Richter hatte Befürchtungen: Nur nicht provozieren lassen sollten sich Opfer des DDR-Regimes von denen, die die Wiedervereinigung eine "Annexion" nennen. Auf der Karl-Marx-Allee im Berliner Zentrum zogen einige Dutzend Menschen in den blauen Hemden der "Freien Deutschen Jugend" (FDJ) Kampflieder singend zum Alexanderplatz. Es ist der Jahrestag der Deutschen Einheit – der Annexion der DDR, sagen die FDJler.