Warum der Fall von Mariupol Russland kaum nützen dürfte

 

Von t-online

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Seit Mitte April haben ukrainische Soldaten und Zivilisten auf dem Gelände des Stahlwerks in Mariupol ausgeharrt, jetzt geben sie auf. Doch die Ukrainer sagen: "Mission erfüllt".

 

Nach mehr als einem Monat erbitterten Widerstands gegen die russische Invasionsarmee hat die ukrainische Armee ihre Position im Stahlwerk Asowstal in Mariupol aufgegeben. 265 Kämpfer, 51 von ihnen schwer verletzt, haben sich seit Montag in russische Gefangenschaft begeben. Mehrere Hundert weitere Menschen sollen sich noch auf dem Gelände befinden. Unklar ist, was jetzt aus den "ukrainischen Helden" wird, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verteidiger nennt.

 

Dieses auf Twitter verbreitete Video soll ukrainische Soldaten beim Verlassen des Stahlwerks zeigen, die Verwundeten bringen sie offenbar auf Tragen heraus:

 

Nach Angaben des russischen Präsidialamts sollen die Kriegsgefangenen nach internationalen Standards behandelt werden. Das habe Kremlchef Putin zugesichert, sagte dessen Sprecher Dmitri Peskow. Doch der russische Parlamentspräsident forderte unterdessen die Todesstrafe für sie: "Nazi-Verbrecher unterliegen keinem Austausch. Das sind Kriegsverbrecher, und wir müssen alles dafür tun, sie vor Gericht zu bringen", sagte Wjatscheslaw Wolodin am Dienstag in der Duma. Kiew hofft dagegen auf einen Gefangenenaustausch mit Moskau.

 

Auf der Liste der russischen Kriegsziele stand Mariupol weit oben. Die Stadt liegt auf der Landbrücke zwischen der russisch besetzten Halbinsel Krim und dem von prorussischen Separatisten gehaltenen Donbass. 2014 hatten die Separatisten schon einmal vergeblich versucht, die Stadt mit einst 440.000 Einwohnern einzunehmen. Mit der Aufgabe des Stahlwerks dürfte die Metropole am Asowschen Meer nun vollständig in russische Hand fallen. Doch für den Kreml dürfte dieser Sieg vor allem propagandistische Bedeutung haben.

 

"Verteidiger haben der Ukraine Zeit verschafft"

Militärisch hat der Widerstand der Ukrainer in Mariupol den Russen vor allem zu Beginn der Invasion weg getan. Seit Anfang März war Mariupol von der russischen Armee umschlossen, bis zu 6.000 Soldaten soll die Belagerung der Stadt zwischenzeitlich gebunden haben. Hinzukommen Artillerieeinheiten, die Russland wegen des Widerstands in Mariupol nicht an anderen Frontabschnitten einsetzen konnte. Dem ukrainischen Generalstab zufolge hat das den russischen Vormarsch auf die Großstadt Saporischschja entscheidend verlangsamt.

 

"Die Verteidiger von Mariupol haben der Ukraine dringend benötigte Zeit verschafft, um Reserven aufzubauen, Kräfte neu zu formieren und Hilfe von unseren Partner zu holen", würdigte die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Malyar, ihre Soldaten. Nach Angaben von Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk bereitet die Ukraine jetzt die Evakuierung der übrigen Soldaten vom Stahlwerk vor. "So Gott will, wird alles gut."

 

 

Kommentar:

 

Eine Handvoll Soldaten hat einer ganzen Armee, der kompletten Roten Armee, Widerstand entgegengestellt und bis zuletzt allen Angriffen stand gehalten.

 

Nun kommt Putins Rache für eine dermaßen großen Unverschämtheit der kleinen Schar. Er mobilisiert alles, um eine Todesstrafe durchzusetzen. Nach den bisher begangenen Kriegsverbrechen der letzte rd. drei Monate wird es Putin vollkommen egal sein, Kriegsgefangene zu töten. Und er wird sie töten lassen. Ob er sich noch eine sadistische Schweinerei ausdenkt oder herausgefolterte „Wahrheiten“ zugrunde legt, ist nicht klar.Nur eins ist sicher. Die Asowsoldaten werden sterben. Dafür haben die ihn zu sehr geärgert.

 

Das Fass zum Überlaufen brachte wohl der ESC. Russland wurde als Kriegsmacht nach Hause geschickt und die mächtige europäische Solidaritätsaktion machte die Ukraine zum Sieger.

 

Das tat weh, das tat sehr weh.

 

Jetzt nach desolaten Monaten Krieg gegen eine kleine Ukraine, mehren sich Worte der Kritik, die nicht immer abzufangen sind.

 

Die Kritik richtet sich gegen die Generäle, gegen die Putinsche Strategie und Taktik, die sich einmal mehr als ungeeignet für diesen Krieg erweisen. Kritiker sind ehemalige hohe Offiziere.

 

Es ist nicht bekannt, ob sich Putin anmaßt, das Kriegsgeschehen selbst zu gestalten, entgegen aller Generalstäbler. Möglich, so wie sich die Ergebnisse zeigen, wäre es schon.

 

Es ist ersichtlich, dass Putin schwer krank ist. Unter welcher Krankheit er leidet, ist unerheblich. Aber das er leidet, ist nicht erst seit seiner Rede auf dem Roten Platz zu sehen. Er weiß, er wird in absehbarer Zeit sterben. Eine ganz gefährliche unberechenbare Geschichte für die Ukraine und die Welt.

 

Eine Linke, die Putin-Versteherin Wagenknecht, tindelt hin und wieder durch die Medien, jetzt grad wieder. Da lässt sie ihren Gedanken freien Lauf. Als erstes kommt der Einstieg, dass der Westen und die Ukraine selber schuld am Krieg sind. Weshalb und weswegen dies so ist, war von ihr nicht zu hören. Auch nicht zu hören, nicht ein Wort, nicht eine Nebenbemerkung über das Elend,was von diesem Krieg hervorgerufen wird. Auch nicht über die Menschenrechtsverbrechen der russischen Armee. Hat sie als Linke und Huldigerin irgendeines Postkommunismus nicht nötig auszuführen. Wozu auch. Denkt diese selbsternannte Kämpferin für eine gerechte Menschheit nun mal in anderen Dimensionen, denen wir anderen nicht folgen können. Und viele wie ich sagen eindeutig, nicht folgen wollen.

 

Wer solche Freunde, die Russen und eine Wagenknecht, sein eigen nennt, benötigt keine Feinde mehr. Von eine ehemals Zierde der Linken vor Jahrzehnten ist sie zur realitätsfernen Querulantin verkommen.

 

Wanda Müller