Der AfD-Wähler ist …

 

Mal sind AfD-Wähler frustriert, weil ihre Kinder weggezogen sind; mal kommt der Bus nach Unter- oder Oberdorla nur noch einmal am Tag; mal wollen sie keine Windräder; mal kommen sie bei dem nicht mehr mit, was in Berliner Trendbezirken besprochen wird; mal ist die Treuhand schuld, die Treuhand von damals. Und all dies türmt sich eben zu diesen Frustrationshalden auf, unter denen erdrückt der Wähler oder die Wählerin aus Verzweiflung gar nicht mehr anders kann, als AfD zu wählen.

 

Nun ist es vielleicht im Einzelnen müßig zu klären, woher die mentalen Verwahrlosungen stammen, die einen dazu bringen, für eine offen rassistische und offen antidemokratische Partei zu stimmen, nur weil der Bus nicht kommt oder ein Windrad den freien Blick auf eine Kuhwiese trübt.

 

In etlichen Kommentaren zur Thüringen-Wahl aber wurde eine offensichtliche Erklärung einfach verworfen, indem es dort hieß: knapp 24 Prozent hätten für die AfD gestimmt, obwohl an ihrer Spitze ein Rechtsextremer steht, als sei dies ein Beweis für die dramatische Lage des Seelenhaushalts, aus der heraus sich diese 24 Prozent nicht anders zu helfen wissen. Dass sie allein deshalb für Höcke stimmten, weil er ein Rechtsextremer ist, scheint den Kommentatoren wohl zu abwegig gewesen zu sein. Den einen womöglich aus unerschütterlicher Gutmütigkeit, den anderen womöglich aus kalkuliertem Opportunismus, der in der AfD-Wählerschaft bloß verirrte Menschlein sieht, die fürderhin noch potenzielle Wähler, Zuschauer oder Leser sein könnten. Wenn man selbst nur eine Idee hätte, welches Angebot man ihnen machen könnte.

 

Aus dem Internet zusammengestellt von Wanda Müller